Zamora: die Stadt der romanischen Kirchen
Das Haus von El Cid. Bild: wikipedia
Ein romanisches Kruzifix in der Iglesia de la Magdalena
Bemalter romanischer Kopf einem Kapitel
Die Kathedrdale von Zamora
Die eigenwillig schuppenartig verzierte Kuppel der Kathedrale von Zamora
Romanischer Eingang zur Iglesia de la Magdalena
Die romanische Iglesia de San Juan de Puerta Nueva mit der romanischen Fensterrosette
Romanischer Fensterbogen, Lichteinlass durch dünn geschliffenen Marmorstein
Portalsäulen an einer der vielen romanischen Kirchen Zamoras
Die Mühlen am Duero. Bild: Wikipedia
Zamora ist geschichtsträchtig. Und wie. Die Stadt ist eine der vielen kulturellen Perlen an der Via de la Plata, ist bis heute touristisch relativ unbekannt geblieben. Und das, obwohl sie eine Stadt der Romanik und der Gotik ist. Die 22 kunstvoll gestalteten, uralten romanischen Kirchenbauten entfalteten ihre Wirkung bis weit herauf in die Neuzeit. Die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten prachtvollen Profanbauten, darunter zahlreiche Palais, lehnten sich an die architektonischen Meisterleistungen der Romanik und Gotik an. Ein Rundgang durch die Stadt ist daher nicht nur für Kunstkenner ein wahrer Genuss. Mit anderen Worten: Pilgersleute sollten die Stadt unbedingt kennen lernen.
Auf einem Höhenzug über dem Río Duero gelegen, ist dieser Hügel schon immer eine strategische Anhöhe. Bereits von den bronzezeitlichen Siedlern genutzt und später von den Römern der Provinz Lusitania einverleibt, wurde „Ocelum“ oder „Ocellum Duri", (die Augen des Duero) zu einer wichtige Station an der römischen Heeresstraße zwischen Sevilla und Astroga. Das fruchtbare Hinterland war eine wichtige Voraussetzung, weil es für eine reibungslose Nahrungsmittelversorgung der Stadt sorgte. Die Wassermühlen am Duero, die Aceñas de Olivares, belegen die einst hervorragende Stellung Zamoras als Landwirtschaftszentrum. Sie waren aber auch die Basis jenes Reichtums, der im 18. und 19. Jahrhundert der Mehlerzeugung geschuldet war.
Zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert war die Stadt heiß umkämpft: einmal in maurischem Besitz, ein anderes Mal in Christlichem. 981 von den Mauren zerstört, wurde sie von den christlichen Königen wieder aufgebaut und besiedelt. Just in dieser Zeit soll auch der spanische Nationalheld El Cid hier einen Palast besessen haben, ganz in der Nähe der Kathedrale. Dieser frühmittelalterliche ‚Warlord‘ befehligte schon im 11. Jahrhundert sein eigenes, stehendes Heer und unterstützte die Kastilischen Könige mit seinen Eroberungs-, Raub- und Mordzügen.
Die einstige Burg von Zamora ist das Zentrum der Verteidigungsanlagen Zamoras. Heute sind nur noch Mauern, der Burggraben und Reste der Türme erkennbar. Die ganz in der Nähe befindliche Kathedrale „El Salvador“ von Zamora wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Besonders augenfällig ist die schuppige Kuppel des Kirchenbaus. Ich würde empfehlen, das Dommuseum im Kreuzgang zu besuchen und die Ausstellung der flämischen Wandteppiche zu besichtigen.
Südlich der Kathedrale befindet sich der Bischofspalast, der vis a vis von der „Casa del Cid o de Arias Gonzales“ ergänzt wird. Jenem Haus also, das dem spanischen Mythos El Cid gehört haben soll.
Für Pilger ist es wichtig zu wissen, dass rund die Hälfte der Kirchen Zamoras zwischen 10 und 13 Uhr, sowie zwischen 17 und 20 Uhr kostenfrei zu besichtigen sind. Wie auch die Kirche San Pedro y San Ildefonso aus dem 11. Jahrhundert, die man beim Weg in Richtung Stadtzentrum passiert.
Ein Spaziergang durch die Stadt führ an einer romanischen Kirche vorbei, die für mich persönlich die schönste ist: La Magdalena. In ihr sind all die außergewöhnlichen Schönheiten der Romanik vereinigt. Höhepunkt im Inneren der Kirche ist ein Sarkophag und ein romanisches Kreuz.
Das Herz der Stadt: der Hauptplatz
Der Plaza Mayor ist das Kernstück des wunderschöne Stadtzentrum. Die romanische Kirche „Iglesia de San Juan de Puerta Nueva“ aus dem 12. und 13. Jahrhundert birgt eine Rarität an ihrer Südseite: eine wunderschöne Fensterrosette.
Das profane Zamora ist direkt am Río Duero zu besichtigen: die Mühlen „Las Aceñas de Cabañales". Sie waren jahrhundertelang für den Reichtum der Stadt verantwortlich. Denn Zamora als Zentrum der mittelalterlichen Landwirtschaft ist als die Stadt des Mehls in die Annalen eingegangen.
Meine Tipps Besichtigungen:
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Die Kathedrale von Zamora mit dem angeschlossenen Museum
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Die Iglesia de la Magdalena, ein Juwel romanischer Baukunst und für mich die schönste Kirche dieser Stadt
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Plaza Major mit all seinen schönen Cafés und Restaurants
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Die Römerbrücke über den Duro
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Die Mühlen am Duero
Essenstipps:
Zamora liegt inmitten einer fruchtbaren Landwirtschaftsregion. Die Küche ist deshalb qualitativ hochwertig. Käse aus Zamora, Linsen aus der Tierra de Campos, Pilze und Lamm sind vielfach Bestandteil der Speisekarten.
Berühmt ist das Brot Zamoras, das man unbedingt probieren sollte. Vielleicht mit einem Wein der 4 kleinen Terroires dieser Region: Toro, Tierra de Vino, Arribes del uero und Valles de Benavente.