Die Herbergen
Das Herbergssystem auf der Via de la Plata
Eine Angst kann ich den Plata-Pilgersleuten nehmen: dass es zuwenig oder zu kleine Herbergen auf der Plata gibt. Ich darf euch beruhigen: das Herbergssystem ist gut, teilweise sogar sehr gut. Eine Ausnahme bestätigt die Regel: zwischen Cádiz und Sevilla, also auf der Via Augusta gibt's keine kommunalen Herbergen. Mit einer Ausnahme, nämlich in Alcala de Guadaíra ist die fromme Pilgerin/der zielstrebige Pilger gezwungen, in Hotels zw. Hostals abzusteigen. Aber auch die haben moderate Preise zwischen 15 und 20 Euro für eine Übernachtung.
Vor allem in den Städten habe ich zumeist günstige Pensionszimmer genommen. Denn ich blieb bisweilen 2-3 Tage in einer interessanten Stadt und da wollte ich quasi ungestört sein und nicht schon in aller Herrgottsfrüh von Handy-Leuchten, Getuschel und dem Rascheln von Plastikzeug geweckt werden.
Auf der gesamten Strecke gilt der Pilgerausweis, das Credential, der übrigens von allen Hotels und Gasthöfen akzeptiert wird. Inwieweit das zu Preisermäßigungen geführt hat, kann ich nicht sagen. Aber Pilger erhalten normalerweise in ganz Spanien Vorzugspreise, also auch in Hotels.
Sauberkeit, Küche und Essen
Wenn ihr einer Pilgerherberge nicht richtig traut, dann schaut euch erst einmal kurz um. Bad, Betten etc. Ist in der Küche Geschirr vorhanden? Ich habe auf der Plata zahlreiche Herbergen erlebt, die zwar eine Kochgelegenheit besitzen, aber kaum Geschirr anbieten. Das sind vor allem Herbergen, die von einer Bar aus verwaltet werden. Und wie's der Zufall will gibt's in der Bar Abendessen und Frühstück. Ein Schurke, wer Böses dabei denkt.
Kosten der Übernachtung, freiwillige Spenden
Ich traue mich zu sagen, dass der Durchschnittspreis für eine Nacht in einer Pilgerherberge zwischen 10 und 15 Euro beträgt. Es gibt billigere, kommunale Herbergen, die bisweilen sogar auf Spendenbasis geführt werden. Was ich übrigens fies und unakzeptabel finde ist die Tatsache, dass etliche Pilgersleute, auf die Spende am nächsten Tag ganz zu-fällig 'vergessen'. Ich finde das schäbig und eines Pilgers völlig unwürdig. Zumindest 10 Euro ist jede Übernachtung an der Plata wert. Auch wenn es sich um eine kommunale Herberge handelt sind mit deren Erhaltung doch Arbeit ud Kosten verbunden. Also beginnt erst gar nicht zu bescheißen!
Meine Bewertung der Pilgerunterkünfte
Ich habe jede Unterkunft, in der ich auf meinem Weg zwischen Cádiz und Finisterre abgestiegen bin, bewertet. Diese Bewertung hat nichts zu tun mit Bewertungen auf booking.com oder anderen Hotel-Plattformen. Und dennoch soll sie verdeutlichen, wie ich die Qualität einer Herberge gesamthaft beurteilt habe. Eines noch: ich stelle an eine Unterkunft, in der eine Übernachtung zwischen 10 und 15 Euro kostet, keine allzuhohen Anforderungen. Sauberkeit und Ruhe sind für mich wichtig. Und eine Küche.
Diese Aufstellung von Herbergen und deren Bewertung ist zugegebenermaßen subjektiv. Meine Ansprüche an eine Pilgerunterkunft sind eher bescheidener Natur. Ich bin damit im Gegensatz zu etlichen Pilgersleuten, die glauben, sie erhielten für 15 Euro ein 1A-De-Luxe-Zimmer mit allem Pi Pa Po. Die dann am nächsten Tag nichts anderes zu tun haben, als über die Herberge zu schimpfen. Ich werde jene Herbergen am Ende meiner Etappenschilderungen vorstellen und bewerten, die ich persönlich kennengelernt habe.
Das Backpacker-Hostal in Cádiz
Santa Ana, das Hostal in El Cuervo
Mein Lieblingshostal in Sevilla: das Backpacker im Stadtteil Triana
Die Dachterrasse des Backpacker Hotels in Sevilla ist schon was Feines!
Das Gästebuch der Herberge von Guillena im 'Luz del Camino'.
In die Herberge von Torremejia wurden römische Marmorstatuen eingebaut.