5. Etappe: Utrera - Alcalá de Guadaíra (20 km, 4,5 Std.)
Blick in die Altstadt
Olivenhain nach Utrera
wird von einer Burganlage dominiert.
Blick in die Altstadt
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Diese Etappe der Via Augusta führt durch schier endlose Olivenhaine zu einem Etappenziel, das auf einem Hügel im Flachland des Guadalquivir liegt: Alcala de la Guadaíra.
In Utrera tauchen am Ortsrand urplötzlich wieder die gelben Pfeile auf. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die anderen nicht gesehen hatte, aber die ‚Ausschilderung‘ der Via Augusta ist mehr als dürftig. So hab ich halt wieder auf Google-Maps geschaltet und lass mir den Wanderweg anzeigen. Das haut so halbwegs hin.
Schnurgerade. So verläuft die Via Augusta - vermutlich auf alter römischen Trasse zwischen Utrera und Alcala de la Guadaíra.
Olivenhaine, soweit das Auge reicht. Alcala de la Guadaíra ist denn auch eines der andalusischen Ölzentren.
Anfänglich geht man locker zwei Stunden durch einen riesigen Olivenhain. Links und rechts teilweise Häuser aber kein Dorf. Es ist so, also ob man sich in einer Schlucht bewegte: die Sicht ist links und rechts von Olivenbäumen begrenzt, der Weg verliert sich am Horizont ebenfalls irgendwie in Olivenbäumen. Was ich im Herbst 2017 sehr interessant fand waren die Erntearbeiten in den Olivenhainen. Ich hatte das noch nie live gesehen, wenn die Erntehelfer Netze auf den Boden legen und dann mit langen Stangen die Oliven quasi von den Ästen klopfen.
Brunnenschacht samt gelbem Pfeil
Rechts: vermutlich eine Brunnenfassung.
Die Sache wird erst dann übersichtlicher, wenn man das Ende dieser nahezu schnurgeraden Strecke erreicht. Dann liegt einem ein hügeliges Land vor den Füßen, das wiederum von der Agro-Industrie gekidnappt worden ist. Und die Via Augusta schlängelt sich bis zum Horizont durch die herbstlich umgebrochenen Felder. Ich hatte gelesen, dass es hier ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem gebe. Vorerst bemerke ich nichts bis ich einen dieser runden Häuschen etwas näher betrachte und höre, dass da Wasser rinnt.
Vor Erreichen des Etappenzieles in Alcala geht's noch einmal aufwärts um dann in einem etwa 3 km langen Abstieg in dieses "Weiße Dorf" zu gelangen. Über eine Römerbrücke (was sie vermutlich nicht ist) gelangt man in das sehenswerte Stadtzentrum.
Die 'Römerbrücke' von Alcala de la Guadaíra.
Ein 'Weißes Dorf': Alcala. Foto: Wikipedia
Um zur Herberge in Alcala de la Guadaíra zu gelangen muss man rund 2 km der Straße nach Dos Hermanas folgen bis auf einer leichten Anhöhe eine Tankstelle auftaucht. Vis a vis sieht man ein Gebäude, auf den in großen Lettern 'AFAR' geschrieben ist. Und dort findet der müde Pilger Unterschlupf.
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: Mit zwei Litern Wasser sollte man das Auskommen finden.
Essen auf dem Weg: Zwischen Utrera und Alcala gibt es kein Restaurant oder Cafe.
Herberge: Die Pilgerherberge im AFAR, einer staatlichen Organisation ist sehr sauber. AFAR steht für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Gruppen, die von Ungleichheit oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Auf dem Weg von Alcala nach Dos Hermanas gelegen, hier die Gebäude auf Google-Maps. Freiwillige Spende.
Bewertung: Aufgrund der Möglichkeit, am Essen der Bewohner teilzunehmen - 4 Sterne.
Sehenswürdigkeiten: Altstadt von Alcala, besonders die Burg.