top of page

17. Etappe: Merida - Aljucén (19 km, 5 Std)

Merida nach Aljucen

Heute geht es über eine Hochebene nach Aljucen.

Etappe Mérida - Aljucen

Und wieder sind Steineichen stumme Zeugen vieler Pilgerreisen.

Der Prosperina Stausee

Der Prosperina Stausee

Die Plata am Prosperinasee

Ortsende

Roter Sand auf der Plata

Roter Sand auf der Plata

Das Dörfchen El Carrascalejo

Das Dörfchen El Carrascalejo

Auch Römer benützten solche 'Brücken'

Auch Römer benützten solche 'Brücken'

Santiagokreuz vor Aljucen

Santiagokreuz vor Aljucen

Schlafsaal in der Albergue Río Aljucén

Schlafsaal in der Albergue Río Aljucén

Die Etappe von Mérida nach Aluéscar war mir mit knapp 40 km etwas zu lang und zu stressig. Also teilte ich sie und musste das nicht bereuen. Tagesziel war jetzt Aljucén.  Am Ausgang von Mérida staunt man zum ersten Mal: das Aquädukt Los Milagros überbrückt das Flüsschen Albarregas in luftiger Höhe. Auf dieser Etappe ein erstes Meisterwerk, das Pilgersleute passieren. Schon einige Kilometer weiter erreicht man dann den Prosperina Stausee, den die Römer zur Wasserversorgung von Mérida vor 2.000 Jahren angelegt hatten. Ein weiteres Meisterwerk römischer  Wasserbaukunst. Es lohnt sich, diese Anlage etwas näher zu studieren.  Denn die Kernpunkte der Anlage werden auf Schautafeln - auch in Englisch - erklärt.

 

Man muss sich vorstellen, welche Ingenieurleistung es war, eine Wasserleitung vor 2000 Jahren über knapp 6 km erst mittels Tunnel durch einen Granitfelsen und dann über den Los Milagros-Aquädukt auf 830 m Länge in der luftigen Höhe von 25 m über ein Tal zu führen. Der Staudamm selbst ist bis zu 21 m hoch und insgesamt 400 m lang. Sein Fassungsvermögen beträgt 5 Mio. m3 Wasser. 

 

Für mich ist aber eine andere Zahl höchst erstaunlich: die Leitung nach Mérida zum Reservoir (Castellum aquae) hatte ein Gefälle von einem Meter auf 2 Kilometer bei einer Kapazität von 150 Sekundenliter Wasser. Das muss man sich einmal vorstellen. Wie das die Römer berechneten wird mir immer ein Rätsel bleiben. Der Grund für dieses geringe Gefälle ist einfach: das Wasser hat bei dieser Neigung eine optimale Strömungsge-schwindigkeit. 

 

Nach dem Prosperinasee geht es durch eine abwechslungsreiche Landschaft auf rotem Sand, gesäumt von Ginsterbüschen und Steineichen. Wir passieren eine kleine und doch feine Gemeine auf einem kleinen Höhenkamm namens El Carrascalejo. Hier unternimmt die Gemeinde offenbar alle Anstrengungen, Pilger zu beherbergen. Denn diese Herberge ist völlig neu und sicher sehr gut. 

 

Wunderschön wird der Blick kurz vor Aljucén, wenn eine kleine Anhöhe mit einem Santiago-Kreuz erreicht ist. Von hier aus hat man eine fantastische Weitsicht. In Aljucen erwartet die nicht wirklich abgekämpften Pilgersleute (knapp 20 km sind, wie wir in Österreich sagen, ein ‚Lercherl‘, also ein zu vernachlässigende Größe) eine außergewöhnliche Herberge in der Dorfmitte, die Albergue Río Aljucén. Eine Top-Empfehlung für Pilger.  Was ich heute noch bedauere, dass die Privattherme ausgerechnet an jenem Tag geschlossen hatte, als wir nach Aljucen kamen. 

 

Apropos wir: In Mérida traf ich John Smith, einen mehr als rüstigen 75jährigen Pilger aus Manchester. Gemeinsam pilgerten wir dann bis Salamanca, wo er die Pilgerreise abbrechen musste um die Taufe seines Enkels in England nicht zu versäumen. Wir werden auch in Zukunft gemeinsame Pilgerreisen unternehmen. (Traurige Anfügung: John Smith ist auf seinem Pilgerweg am Camino del Norte einem Herzschlag erlegen.)

Zur nächsten Etappe

Tipps und Informationen
Los Milagros-Aquädukt bei Mérida

Los Milagros-Aquädukt bei Mérida

Steineichen und Ginster

Wiederum auf der alten Trasse der Plata.

Gelber Pfeil auf altem Stein

Gelber Pfeil auf altem Stein

Störche in der Extremadura

Störche in der Extremadura

In einigen Tagen erreicht man die Berge.

In einigen Tagen erreicht man die Berge.

Kirche 'San Andrés Apóstol' in Aljucen

Kirche 'San Andrés Apóstol' in Aljucen

Albergue Río Aljucén

Stimmung wie in einem Bed& Breakfast

bottom of page