Die römische Brücke in Aldanueva del Camino
Ein lohnenswertes Ziel vieler Pilger: die Therme von Baños de Montemayor
27. Etappe: Hostal Asturias - Baños de Montemayor (27 km, 8 Std.)
Die Landschaft bei Aldanueva
Ein kleines aber feines Häuschen
Die Römerbrücke in Aldanueva
Fachwerkhäuser in Baños
Kirche in Baños de Montemayor
Die Thermen von Baños de Montemayor
Vom Hostal Asturias aus kann man wählen: entweder zurück nach Cáparra und dort weiter auf der römischen Trasse, entlang der Straße nach Aldanueva oder gleich auf der Straße, die beim Hostal vorbeiführt. Ich wähle wieder die Asphalt-Variante, die keineswegs lustig ist. Aber diese Etappe führt von Aldanueva bis nach Baños sowieso sehr viel auf Straßen. Also ist die zusätzliche Strecke eh schon wurscht.
Es geht somit vorerst auf der Straße dahin bis die original-Via-de-la-Plata die Straße quert. Jetzt wird’s schön und aussichtsreich. Ganz offensichtlich verläuft die Trasse der Plata jetzt auf einem Cañada Real, also einem per uraltem Gesetz den Viehherden vorbehaltenen Weg. Er ist relativ einfach erkennbar: immer, wenn ein etwa 50-70 m breiter Streifen einerseits baumlos und andererseits meist von Trockensteinmauern eingefasst verläuft, könnte es so ein Weg sein. Auf ihm zogen und ziehen bisweilen die Herden im Frühjahr vom heißen, wasserarmen Süden auf die Weiden im Norden, im Herbst geht’s dann wieder zurück.
In Aldanueva angekommen erkennen kunstinteressierte Pilgersleute sofort, was es hier geschlagen hatte. Man sollte nur die Gartenmauern und die Gärten selbst im Auge behalten. Denn da sind vermutlich uralte, meist römische Fundsstücke entweder eingemauert oder sie werden stolz präsentiert. Es geht also ganz offensichtlich auf der originalen römischen Plata zur Ortsmitte. Die Fundstücke? Vermutlich sind die in den Hausgärten beim Umgraben ans Tageslicht gekommen.
Und zur Freude der frommen Pilgerschar gibt es in Aldanueva Geschäfte, Cafes und Bars. Das Dörfchen selbst ist eine Augenweide. Vermutlich auf eine römische Raststation zurückgehend trat es erst wieder im 12. Jahrhundert in das Licht der Geschichte, als die Reconquista in dieser Gegend wütete. Was mir hier an der Grenze der Extremadura zu Kastilien so gut gefällt sind die Häuser mit ihren angehängten Holzbalkonen. Das Holz stammt meist von Kastanienbäumen und dürfte sehr haltbar sein. Sehenswert auch die kleine Römerbrücke in Aldanueva.
Ab Aldanueva geht es großteils auf der doch einigermaßen befahrenen Straße nach Baños de Montemayor weiter. Aber vor jedem Vergnügen steht ja bekanntlich der Schweiß. Und die Via verlief offenbar genau dort, wo heute die Straße verläuft. Viel mehr Möglichkeiten hätte es auch gar nicht gegeben. Und so geht’s aufwärts in einen Thermenort, den schon die Römer schätzten. Die sehr gute Albergue Municipal ist in einem Gebäude untergebracht, in dem auch ein kleines Dorfmuseum Platz findet.
Baños ist für Pilger sehr sehenswert. Da sind alte Fachwerkhäuser, eine für Pilgersleute frei zugängliche Therme und Tapas Bars der Sonderklasse. Dass die Straßen steil auf- und abwärts führen ist einerlei. Wer früh genug ankommt sollte sich ein Bad in der Römer-Therme nicht entgehen lassen. Wenngleich das Becken neu ist so ist die uralte römische Therme doch im Blickfeld der sich wohlig suhlenden Pilgersleute.
Schmaler Teil der Cañada Real
Antiquitäten sind bisweilen eingemauert
Meilenstein auf dem Weg nach Baños
Korbflechter in Baños de Montemayor
Kirche in Baños de Montemayor
Baden wie im alten Rom
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter genügt heute
Essen auf dem Weg: reichlich in Aldanueva del Camino
Pilgerherberge Baños de Montemayor: Eine privat geführte touristische Albergue. Wer hier übernachten will, sollte vorher per Anruf oder email ein Bett reservieren +34 655 620 515 email: sagariocastelani@yahoo.es
Herbergen-Bewertung: 4 Sterne.
Tipp: Baden in den Thermen von Baños ist quasi eine Pflichtveranstaltung. Tut es doch dem ganzen 'Gestell' der Pilgersleute sehr gut. Pilger erhielten 2017 ermäßigten Eintritt. Dann sollte man noch die Korbflechter besuchen, die ganz in der Nähe der Herberge in den Werkstätten der Fachwerkhäuser ihre Körbe aus Kastanienholz herstellen.