Die Trasse der Römerstraße, deren Fundament 2.000 Jahre alt ist
Meilensteine liegen in der Landschaft. So. als ob die Arbeiter grad beim Essen wären
23. Etappe: Casar de Cáceres - Cañaveral (32 km, 9 Stunden)
Die Etappe von Casar nach Cañaveral gehört zu den eher anstrengenen Wegstrecken auf der Via de la Plata. Und bei schönem Wetter ist sie trügerisch. Denn auf 28 km Länge gibt es keine einzige Bar und keine Möglichkeit, Wasser zu fassen.
Aber: die Etappe verläuft bis auf einen kurzen Abschnitt auf der originalen Trasse der alten Römerstraße. Sogar original-römische Meilensteine liegen herum. Aber gehen wir’s von vorne an.
Am Ausgang von Casar de Cáceres passieren wir die alte Jakobskirche, bevor es wahrlich in die Pampa geht. Der Weg zieht sich sanft ansteigend entlang eines Höhenzuges. Und wer aufmerksam ist, dem entgehen nicht die Meilensteine, die am Wegesrand teils stehen teils liegen. Auf einer Anhöhe hat man dann einen traumhaften Blick auf den Stausee Embalse de Alcántara. Im Frühjahr 2017 hat hier ein leichter Umweg begonnen, denn der Bau der Super-Schnellbahnstrecke AVE ist oder war im vollen Gang. Beim Abstieg zum Stausee lohnt es sich, öfters die blanken Steine zu betrachten. Denn in ihnen haben sich die Wagenspuren erhalten die vermutlich aus römischer Zeit stammen. Bei Erreichen der Straße geht’s dann wohl oder übel am Straßenrand einige Kilometer weit bis der Wiederaufstieg auf den Höhenzug beginnt.
Der weitere Weg von Cañaveral führt jetzt durch eine nahezu baumlose Ebene, in der bei Schönwetter die Sonne erbarmungslos herunter brennt. Man sollte sich bewusst sein, dass man wieder auf der Originaltrasse der römischen Heeresstraße dahinschlurft. Und bei genauem Hinsehen - zumindest im Frühjahr - doch auf einige überraschende Bilder stößt. Wie auf Froscheier, die in den Pfützen des Weges liegen. Oder die Blütenpracht am Rande des Weges, die bisweilen doch für Kurzweil sorgt.
Rund 5 km vor Cañaveral passieren die frommen Pilgersleute eine Ausgrabungsstelle, an der die original römische Straße freigelegt und untersucht worden ist. Wen’s interessiert, dem würde ich empfehlen, die informativen Tafeln zu lesen. Anschließend geht’s noch einmal bergab in ein kleines Tal, das schlußendlich nach Cañaveral führt. Und hier einfach der Hauptstraße entlang weitergehen bis rechts die schöne und empfehlenswerte Jugend- und Pilgerherberge des Ortes auftaucht.
Wasser für die Etappe: Ich hätte 3 Liter gebraucht, führte aber nur 1,5 Liter mit. Also Leute: Es gibt auf etwa 30 km kein Wasser da keine Bar.
Essen auf dem Weg: Dasselbe Theater wie beim Wasser.
Pilgerherberge in Cañaveral: JEine sehr gute und schöne Jugendherberge mit Kochgelegenheit und sehr sauberen Sanitärräumen.
Herbergen-Bewertung: 5 Sterne.
Tipps und Informationen
Jakobskirche am Ortsausgang in Casar
Der Blick ins Land
Der Stausee Alcántara
Ein einzelner Baum auf der Hochebene
Ausgrabungsgelände an der Römerstraße
Olivenbäume im Garten der Herberge
Weißer Ginster begleitet die Pilgersleute
Abstieg zum Stausee
Laich von Amphibien im Frühling
Cañaveral, wie eine Fata Morgana
Eine kleine Brücke kurz vor Cañaveral
Im Garten der Jugendherberge