Die Landschaft um Carcaboso im sanften Licht der Morgensonne
Die Landschaft um Carcaboso im sanften Licht der Morgensonne
26. Etappe: Carcaboso - Hostal Asturias (27 km, 8 Std.)
Typischer Anblick für Plata-Pilgersleute
Hier liegen viele Meilensteine herum
Die Via kurz vor Cáparra
Am Horizont erscheinen Berge!
Eine uralte Viehkoppel
Das waren einst die Thermen
Schon wieder hab ich’s gemacht. Nämlich eine Etappe in zwei Teile zerlegt. Ich bin weder auf der Flucht noch habe ich olympische Ambitionen. Also bin ich nicht den Vorschlägen eines Pilgerführers gefolgt und habe die Etappe im Hostal Asturias ausklingen lassen. Dafür war es mir vergönnt, die römische Ruinenstadt von Cáparra zu besichtigen. Und aufgrund der Hitze ließ ich mich dann auch noch von einem Shuttle-Bus des Hostal Asturias abholen. Was soll’s.
Die Etappe von Carcaboso nach Cáparra gehört wieder zu den sehr schönen Streckenabschnitten der Via de la Plata. Nicht nur der Horizont macht diese Attraktion aus. Denn plötzlich erscheinen Berge im Blickfeld der demütigen Pilgersleute. Auch die sanften Höhenzüge und die riesigen Steineichenwälder machen die Etappe zu einer puren Erholung. Unter Steineichenwald darf man sich allerdings keinen Wald in unserem Sinn vorstellen. Denn die Eichen stehen teils in großen Abständen und lassen somit das Sonnenlicht bis zum Boden. Wär das nicht so, könnte das Gras nicht wachsen und die Schweine- und Rinderherden hätten nichts zu grasen. Und wenn man erst durch den Bogen von Cáparra die einstige römische Stadt betritt, kann man sich eines eigenartigen Gefühls nicht erwehren. Es ist ein Mittelding zwischen Erhabenheit und Demut. Erhabenheit, weil ein 2000 Jahre altes Bauwerk zum Symbol dieser einst prächtigen römischen Stadt geworden ist, die nur noch aus Ruinen besteht. Demut verspürte ich vor den großartigen Bauleistungen der Römer. Im Besucherzentrum von Cáparra beschlossen John und ich, den heißen Pilgertag ruck zuck zu beenden. Ich hatte gelesen, dass ein Shuttlebus vom Hotel Asturias müde und fußmarode Pilger beim Zentrum aufliest. Also ließen wir uns abholen. Ich machte lediglich den Fehler zu glauben, am nächsten Morgen würden sie uns wieder nach Cáparra bringen. Fehlanzeige, da hatten wir dann auf der Straße weiter nach Banjos de Montemajor zu hatschen.
Lustig ist noch eines: noch lange nach Cáparra erkennt man die Via de la Plata Pilger an den blauen Taschen mit der Aufschrift des Hostals. Und das Hostal selbst strahlt den matten Schein der Fernfahrerromantik aus. Wobei ich sagen muss, dass die Tapas hier ganz ausgezeichnet waren. Auch das Menü ist genießbar. Für uns kamen die Einzelzimmer grad recht, so konnten wir uns an diesem heißen Aprilnachmittag ordentlich ausruhen.
Wasser für die Etappe: 2 Liter bei heißem Wetter
Essen auf dem Weg: eine Bar kurz vor Cáparra
Pilgerherberge Hostal Asturias: Ein Hotel mit einem Schuss Fernfahrer-Romantik. Liegt an der Hauptstraße, der Lärm ist mittelmäßig. Auch das Essen ist genießbar. Pilgerpreis für's Zimmer.
Herbergen-Bewertung: 3 Sterne.
Tipps und Informationen
Ein Pferdchen, das mich mochte.
Römischer Meilenstein, im Wald liegend
Die Plata in der Morgensonne
Das Tor von Cáparra
Die Originaltrasse nach Cáparra
Die Ruinen von Cáparra