20. Etappe: Aldea del Cano - Valdesalor (12 km, 3,5 Std.)
Nie vergessen: Vom Aeródromo de Cáceres aus ist die Nazi-Mördertruppe der 'Legion Condor' Terrorangriffe gegen die spanische Zivilbevölkerung geflogen.
Karrenspuren im felsigen Untergrund
Herdentiere und einziger Baum.
Die Römerbrücke vor Valdesalor
God bless: Pilgersonntag in der Bar
Wegmarke der Via de la Plata
Das Wetter hat uns auf dieser Etappe einen Streich gespielt. Ursprünglich wollten wir bis nach Caceres, aber konstanter Nieselregen der sich zu einem Starkregen auswuchs verleidete uns die Langstreckenetappe. Wir machten in der feinen Albergue Municipal in Valdesalor Station und besuchten eine tolle Bar. Die war überfüllt, denn es war Sonntag.
Der Weg selbst verläuft auf dieser Etappe mehr oder minder eben durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Hier fallen den aufmerksamen Pilgersleuten wiederum Wagenspuren im felsigen Untergrund auf. Der heutige Wander- und Pilgerweg verläuft somit wiederum auf der uralten römischen Heeresstraße.
Eine große, freie Fläche outet sich bald als Flugfeld. Was ich damals nur geahnt hatte wurde einige Tage später Gewissheit. Auf dem Weg nach Valdesalor passieren die frommen Pilgersleute ein als ‚Sportflughafen‘ deklariertes Flugfeld. Die ehemaligen Hangars und auch die Größe des Feldes machten mich jedoch stutzig. Und tatsächlich: Hier handelt es sich um den aufgelassenen Militärflughafen Aeródromo de Cáceres. Von hier aus starteten die Nazi-Flieger der Legion Condor ihre Terrorangriffe während des spanischen Bürgerkrieges. Bekanntlich hat dieselbe Mördertruppe auch die Stadt Guernica in Schutt und Asche gelegt und 300 Zivilisten teils mittels Tieffliegern ermordet. Meiner Ansicht nach wäre es angebracht, auf diese schäbige Vergangenheit hinzuweisen. Wie überhaupt die Region Cáceres zu Francos Zeiten von den Mördertruppen des selbsternannten Generalissimus in Beschlag genommen worden war. Aber offenbar ist die spanische Gesellschaft noch nicht bereit, diese mörderische Vergangenheit aufzuarbeiten.
Nach der Überquerung des Flughafens erklimmt man eine kleine Anhöhe, von der man nun einen wunderbaren Ausblick auf Valdesalor und eine Hügelkette hat, die auf dem Weg nach Cáceres überwunden werden muss.
Nach rund einer Stunde erreicht man ein anderes, bemerkenswertes und ursprünglich römisches Bauwerk: die ‚Puente Viejo de la Mocha‘ kurz vor dem Dorf Valdesalor. Die Brücke überspannt den Rio Salor, einen Fluß, der zumindest im Frühjahr Wasser führt und Pate für den Namen des Ortes gestanden hat. Und von der Brücke aus ist auch schon die feine und sehr gute Albergue Municipal zu sehen, die im ersten Haus am Ortseingang auf müde Pilgersleute wartet.
Dass mein Pilgerfreund John seine Sonntage in seiner Heimatstadt Manchester auf eigene Art feiert, durfte ich in Valdesalor kennen lernen. Er besucht am Sonntag Nachmittag immer sein Pub um Bier zu trinken. Und wenn angestoßen wird wünscht man sich zur Feier des Sonntags ‚God bless‘. Das taten wir nun in Valdesalor in der Bar in der Nähe der Kirche. Die ich übrigens sehr empfehlen kann. Nicht nur der sehr schmackhaften Tapas wegen. Auch die Menüs sind hier nicht von Pappe.
Viehtränken in der Extremadura
Beachtliche Herden grasen hier
Die Römerbrücke
Die Römerbrücken haben Mittelstreifen
Kühe, Kühe, Kühe.
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter Wasser.
Essen auf dem Weg: Keine Bar entlang der Etappe.
Herberge: Die Albergue Municipal. Eigenes kleines Haus, sehr sauber, tolle Küche vorhanden. Man kann es hier aushalten.
Herbergen-Bewertung: 5 Sterne.