19. Etappe: Alcuéscar - Aldea del Cano (16 km, 4 Std.)
In der Extremadura schüttet es bisweilen aus Kübeln. Hier: Casas de Don Antonio
Ein römischer 'Briefkasten' in einem Meilenstein. Post a la Romana!
Casas de Don Antonio nach dem Regen
Meilenstein an der "Calzada Romana"
Die römische Brücke vor Aldea del Cano
So schauts am Scheitelpunkt aus
Die Straße der Moral in Aldea del Cano
Die Kirche von Aldea del Cano
Die Etappe von Alcuéscar nach Aldea del Cano verläuft auf der ganzen Länge auf der uralten Trasse der Römerstraße Via de la Plata. Was einerseits wunderbar, andererseits bisweilen etwas mühsam ist. Denn die uneben angeordneten Steine verleiten zu allerlei Stolperbewegungen. Vor allem bei mir, der ich ein Hans-Guck-In-Die-Luft bin.
Vorerst geht es durch ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen. Rechts der Plata ist ein Stausee, die Embalse de Ayuela. Mit ein Grund meines Erachtens, dass die Gegend für Ackerbau sehr geeignet erscheint. Denn die Bewässerung dürfte hier hinhauen.
Auf dieser Etappe geschah es dann: der erste wirklich massive Regen auf der bisherigen Tour. Es schüttete, als ob jemand über unseren Köpfen Kübel ausgeleert hätte. Ich war doch einigermaßen indigniert, denn die Schütterei machte selbst das Fotografieren unmöglich. Das iPhone hätte sofort das Handtuch geschmissen.
Kurz vor Casas de Don Antonio klarte es auf und strahlend blauer Himmel ersetzte die schwarzen Regenwolken. Der Ortsname lässt vermuten, dass hier ein überreicher Landlord alles besessen hatte, also auch die Häuser seiner landwirtschaftlichen Halbsklaven. Der Ort selbst dürfte eine Gründung der Römer gewesen sein, die hier vermutlich eine Raststation betrieben. Die Brücke vor dem Ortseingang lässt jedenfalls darauf schließen.
Nach Casas de Don Antonio beginnt dann einer der schönsten Originalstrecken der Via de la Plata. Und das gleich mit einem außergewöhnlichen Meilenstein. In ihm war ein ‚Postfach‘ enthalten, in das die Legionäre offenbar ihre Briefe (sie waren meist auf Holztafeln geschrieben) einlegten die dann vermutlich von befugten römischen Postboten zur nächsten Poststation gebracht worden sind. Sogar die Scharniere der Klappe sind noch gut zu sehen. Sie schützten die Briefe vor Regen und Wind.
Aldea del Cano selbst ist ein lieblicher Ort, klein aber fein sozusagen. Die Albergue Municipal an der Durchzugsstraße liegt direkt neben einem Restaurant, in dem es gute Tapas gibt. Die Herberge selbst ist sauber und geräumig.
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter Wasser.
Essen auf dem Weg: Eine gute Bar in Casas de Don Antonio
Herberge 'Städtische Unterkunft Miliario del Verdinal' in Aldea del Cano: Eine Albergue Municipal. Sauber, Küche vorhanden. Man kann es hier aushalten. Etwas zugig durch die Größe.
Herbergen-Bewertung: 3 Sterne.
Die Eremita de la Virgen del Pinar
Die Landschaft vor Aldea del Cano
John überquert das römische Kleinod
Ein neuzeitlicher Meilenstein
Die Villa zeugt von einstigem Reichtum
Der Hauptplatz von Aldea del Cano