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Zwischen Alcala und Dos Hermanas

Zwischen Alcala und Dos Hermanas

Kirche zur Hl. Anna, Dos Hermanas

Die Uiversität Pablo de Olavide

ca. 10 km vor Sevilla

6. Etappe: Alcalá de Guadaíra - Sevilla  (30 km, 8 Std.) 

Die letzte Etappe auf der Via Augusta gedachte ich ursprünglich in Dos Hermanas zu beenden und von dort aus den Zug ins nahe gelegene Sevilla zu nehmen. Ach das Wetter zeigte sich nicht gerade von seiner besten Seite. Entgegen meinen Plänen bin ich zwar nach Dos Hermanas gezogen, bin von dort jedoch zu Fuß nach Sevilla gepilgert. Entlang von Straßen, was aber eh schon Wurscht war. Der schöne Blick auf Sevilla hat mich dafür entschädigt.

 

So bin ich also von AFAR aus in Richtung Dos Hermanas aufgebrochen. Da wird grad eine Autobahn gebaut, die Strecke gehört somit nicht zu den kontemplativen Routen auf der Via Augusta. In Dos Hermanas angekommen war ich dann verwundert. Über die Geschichte dieser Stadt nämlich.

 

Denn nach dem Militärputsch der Franco-Faschisten begannen die lokalen Militärs, also Frankos Henkerknechte, mit der systematischen Ermordung von Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten, die die Stadt regiert hatten. Auf dem Friedhof von Dos Hermanas befindet sich ein Massengrab mit rund 300 Erschossenen Opfern des Mörder-Regimes. Zudem betrieb dieser Massenmörder in der Nähe der Stadt ein Konzentrationslager. Deren Insassen wurden zum Bau des Stichkanals des Flusses Guadalquivir gezwungen und teils zu Tode geschunden.

 

Kaum verwunderlich, dass der ehemalige sozialistische Premierminister Felipe Gonzales aus Dos Hermanas stammt. Er wurde 1982 zu einem der Hoffnungsträger der noch jungen spanischen Demokratie, der richtung-weisende Entscheidungen veranlasste: Kostenloser Schulbesuch für alle Spanier bis zum 16. Lebensjahr, Reform der Sozialversicherung und Zulassung von Schwangerschaftsabbrüchen.

 

Der Stadtname Dos Hermanas geht übrigens auf 2 Schwestern zurück, die hier eine Kirche gründeten. Sie waren die Schwestern jenes Mannes, der sich die Gegend nach der Reconquista quasi unter den Nagel riss: Gonzalo Nazareno. Das ist auch der Grund, weshalb sich die Bewohner von Dos Hermanas heute noch ‚Nazarener‘ nennen. Schon ziemlich schräg wie ich meine.

 

So beschloss ich also, mich zu Fuß über den letzten Hügel nach Sevilla zu begeben. Vorbei an der Universität mit einer wunderschönen Aussicht auf Sevilla. Am Stadtrand war’s mir aber dann doch etwas zu bunt: ich nahm die Metro ins Stadtzentrum.

Zur nächsten Etappe

Tipps und Informationen

Wasser für die Etappe: Bei dieser letzten Etappe reicht jeweils 1 Liter Wasser (Alcala nach Dos Hermanas und Dos Hermanas nach Sevilla). 

 

Essen auf dem Weg: Am Hauptplatz in Dos Hermanas gibt es tolle Tapas-Bars.

 

Herberge in Sevilla: Ich steige seit dem Frühjahr prinzipiell im Backpacker-Hotel in Triana ab. Preis-Leistungsverhältnis sehr gut.

 

Herbergen-Bewertung Backpacker Triana: 5 Sterne. 

 

Sehenswürdigkeiten: Ich beschreibe meine Eindrücke in Sevilla in einer eigenen 'Stadt-Beschreibung Sevilla'.

Das Rathaus von Dos Hermanas

Stadzentrum Dos Hermanas

Im Stadtzentrum steht noch der Turm der alten Jutefabrik.

Kapelle

Eine malerisch gelegene Kapelle ziert den letzten Hügel vor Sevilla

Kanal des Guadalquivir

Der Kanal des Guadalquivir, erbaut von Zwangsarbeitern 

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