Der weite Blick ins Land
Hier beginnt die Provinz Zamora. Man sieht es an den neuen Meilensteinen.
34. Etappe: El Cubo - Villanueva de Campeán (16 km, 4,5 Std.)
An schönen Tagen blick man weit.
Überall grünt und blüht es im April
Die einstige Klosterkirche
Mit Otto in der örtlichen Kneipe
Pilgersleute sind fleißig wie die Bienen
Schon wieder teile ich eine Etappe, wie sie in den Pilgerführern empfohlen wird. Anstatt mehr als 30 km zu hatschen ziehe ich es vor, nach 15 km in Villanueva de Campeán zu rasten. Denn dort will ich eine Ruine besichtigen, die einst einige Bedeutung hatte: das Franziskanerkloster El Soto aus dem beginnenden 15. Jahrhundert.
Das Wetter spielte im April 2017 auch bei dieser Etappe mit. Es geht entlang eines Höhenzuges dahin, schöne Ausblicke inklusive. Die Via de la Plata verläuft hier quasi sanft dahingleitend und nicht bolzengerade über mehrere Kilometer. Die Herberge in Villanueva liegt direkt an der Via de la Plata und vis a vis der Dorfbar, die den Pilgern hier sehr gut zu pass kommt. Diese Dorfstraße verläuft angeblich genau auf der Trasse der alten Römerstraße. Nach der Reconquista war der Ort sogar mit einem Krankenhaus ausgestattet. Die Herberge selbst ist ok, die Küche ist gut ausgestattet, sauber und ruhig.
Da meine heutige Tour bereits kurz nach Mittag zu Ende war hatte ich ausgiebig Zeit, mich der Erforschung der alten Gemäuer etwas südlich des Ortes zu widmen. Es musste ja ein ziemlich großes Kloster gewesen sein, das hier einst stand. Angeblich zur Zeit der Inquisition gegründet, dürfte von hier aus die Unterdrückung des ganzen Landstriches erfolgt sein. Die Mauern der einstigen Kirche „Unserer lieben Frau von Soto“ sind jedoch älter, vermutlich gehen sie auf das 13. Jahrhundert zurück.
Am selben Tag, als ich mich in der Herberge niederließ passierte auch Otto, ein Pilger aus Vorarlberg das Dorf. Das heißt, er machte in der Herberge Station. Und von hier aus bewältigten wir doch einige Etappen gemeinsam. In seinem Schlepptau befand sich auch noch Herr Wu, ein Pilger aus Deutschland, der stets betonte, mongolischen Ursprungs zu sein. Da waren wir also schon drei Personen (John blieb in Salamanca zurück, er musste nach Hause fliegen), die sich täglich gemeinsam auf die Socken machten.
Die Mauern des Franiskanerklosters
Schade, dass die Ruine verfällt
Ein eher mondäner Festerstock
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1,5 Liter genügen
Essen auf dem Weg: Keine Bar am Weg.
Private Pilgerherberge in Villaneuva de Campeaán: Sauber, Küche, gute Sanitärräume. Ruhige Lage.
Herbergen-Bewertung: 4 Sterne.